Natürlich heiraten!

… oder die ultimative Anleitung für eine grüne plastikfreie Bio-Hochzeit. Als Krönung dann die vollständig biologische traditionelle Hochzeitsnacht: Zwei echte Menschen in einem Raum mit King-Size-Bett mit Leinenbezug, keine! Videokonferenz.

Sorry. Ich hör schon auf.

Also, nochmal neu.
Bei der Hochzeit mit Energiesparen anfangen? Meine Oma hätte es genau andersrum gemacht: Im Alltag sparen und dafür zur Hochzeit mal so richtig was raushauen.
Aber sie hätte weder Plastik-Flitter noch Dienstleister / Gäste mit vielen Autos gehabt. Zur Zeit meiner Oma hat es eine besonders schöne Hochzeitstorte gegeben und Livemusik, Blumen aus dem Garten und Gastgeschenke, die hinterher jeder tatsächlich benutzt: Selbst bestickte (Hand-)Tücher zum Beispiel. Eine Pferdekutsche für die Fahrt von der Zeremonie zur Feier hat sie vielleicht gehabt. Die Gäste sind zu Fuß in einem Hochzeitszug hinterhergelaufen. Dann gab es auf jeden Fall gutes Essen aus regionaler Produktion ohne Plastikverpackung. Die Lebensmittel-Tonkrüge aus Omas Haushalt stehen jetzt bei mir. Allerdings verwende ich sie hauptsächlich als Vasen, weil in der Zeit häufig Blei in Glasuren verwendet wurde.

Hochzeitspaar von hinten unter hohen alten Bäumen, der Schleier weht im Wind
Hochzeitspaar auf einer vertrockneten Wiese im August

Ich möchte außerdem, dass meine Fotografie an sich nachhaltig ist, nämlich unabhängig von Farbmoden, die auch in der Fotografie existieren. Hochzeitspaare haben so länger etwas von ihren Fotos, weil sie zeitlos in natürlichen Farben entwickelt sind. Wenn die Hochzeitsfoto-Farbmode nicht mehr zur Wohnung passt oder zum Geschmack, was dann? In natürlichen Farben können sie länger an der Wand hängen.
Deshalb entwickle ich meine Bilder farblich natürlich (alles ist natürlich hier 😉 ) und biete an, einige ausgewählte Fotos zusätzlich in einem besonderen farblichen Stil nach Wunsch zu entwickeln. Mehr dazu erkläre ich hier genauer.

Mode ist überhaupt der ultimative Trick der Wirtschaft, uns alle zum Konsum zu verführen, von Kleidung bis zur Wohnungseinrichtung. Wer zweimal überlegt vor einem Kauf, kann schon viel bewirken. Haltbare Gegenstände kosten mehr, auch bei der Herstellung, aber insgesamt wird am Ende weniger Energie benötigt. Haltbare Mode ist gleichzeitig auch so praktisch im Alltag, dass wir sie nicht mehr loswerden möchten – auch nicht, wenn es eine neuere Mode gibt.

Das sind nur ein paar Beispiele für eine nachhaltige Arbeitsweise. Ich denke weiter darüber nach und fahre mit dem E-Bike wo es möglich ist. Damit das klappt, tanke ich zwar ab und zu ein bisschen Schokolade (Sorry, Importware!) und muss auch duschen, aber mit Wasser, das durch eine Solarthermie-Anlage erwärmt wird. Und hinterher kriegt ihr wunderschöne natürliche Hochzeitsfotos, versprochen.

Was ich mich bei allen Dingen frage, ist das echte Energieeinsparung oder ist das Greenwashing? Was Naturschutz betrifft, bin ich sehr realistisch. Wenn zum Beispiel aus Tierschutzgründen riesige Seifenblasen-Maschinen im Lieferwagen angefahren werden, um damit Schaumherzen fliegen zu lassen, dann ist das nicht ressourcenschonend. Davon abgesehen, dass ganze Insektenschwärme von den Schaumherzen vernichtet werden könnten und Vögel das Zeug abbekommen.
Ich habe vor ein paar Jahren mal eine kleine, tragbare Seifenblasen-Maschine gekauft, weil ich dachte, damit kann ich bessere große Seifenblasen machen und dem Hochzeitspaar helfen, die kleinen Plastikfläschchen einzusparen. Aber zum Einen möchten die Gäste ja pusten. Und zum Anderen ist das Ding nach ca. einer Stunde Betriebszeit kaputtgegangen. Ich habe ein Ersatzgerät zugeschickt bekommen, aber so richtig Vertrauen habe ich in die Dinger nicht mehr.

Privat baue ich im Garten übrigens meine eigenen Erdbeeren an. Wir decken damit tatsächlich den Bedarf der Familie selbst im Winter (Marmelade, Sauce, Einfrieren). Dabei habe ich so einige Erfahrungen gemacht, von denen ich an anderer Stelle berichten werde…